Kooperation mit Regionalwert AG Freiburg

Regionalwert AG Freiburg

Bericht in der Badischen Zeitung dazu

Gemeinsam regionale Werte schaffen

Stadtwerke MüllheimStaufen und Bürgerenergie Südbaden kooperieren künftig mit der Regionalwert AG, die die Ökolandwirtschaft in der Region fördert. Gegenseitige Beteiligungen manifestieren die Zusammenarbeit.

v.l.: Matthias Lohneis (Regionalwert AG), Herbert Stiefvater (BEGS), Jochen Fischer (Stadtwerke/BEGS), Johann Ruppert (BEGS), Christian Hiß (Regionalwert AG) und Hermann Witter (BEGS

Nachhaltig in der Region produzieren, vermarkten und verbrauchen – und so gleichermaßen Klima- und Naturschutz betreiben und die lokale Wertschöpfung stärken. Dieser Grundsatz gilt für die Landwirtschaft wie auch für die Energiewirtschaft. Darin waren sich die Vertreter der BürgerEnergie Südbaden eG, der Stadtwerke MüllheimStaufen GmbH und der Regionalwert AG Freiburg einig, als sie am 18. Dezember ihre Ideen und Vorstellungen einer künftigen Kooperation präsentierten.

„Wir arbeiten alle daran, ökologische regionale Wertschöpfungsketten herzustellen, die einen in der Energiewirtschaft, die anderen in der Landwirtschaft“, betont Christian Hiß, Vorstand und Gründer der Regionalwert AG, Freiburg „und es gibt viele Verbindungen beider Bereiche. Für uns ist die Partnerschaft mit der BürgerEnergie Südbaden eG, und den Stadtwerken MüllheimStaufen GmbH ein großer Schritt zur regionalen Ernährungssouveränität. Denn der Energieeinsatz in der Landwirtschaft ist immens,  wenn Gewächshäuser beheizt , Fahrzeuge betrieben oder Erzeugnisse gelagert werden. Wird synthetischer Stickstoff-Dünger verwendet, wird er oft in Russland und der Ukraine unter hohem Energieaufwand produziert und hierher transportiert. Auf allen Wertschöpfungsstufen gilt es regionale und ökologische Alternativen herzustellen.“

Ganz ähnlich sieht das Hermann Witter, der als Leiter des kirchlichen Dienstes auf dem Land und als ehrenamtliches Mitglied des Aufsichtsrats der Bürger-Energie Südbaden (BEGS) den Kontakt zur Regionalwert AG herstellte. „Die BEGS ist eine Basisbewegung wie die Regionalwert AG“, so Witter, „und beide zielen darauf ab, in der Region zu produzieren und zu vermarkten und lange Transportwege und damit verbundene Energiekosten zu vermeiden.“ Die gegenseitige Wertschätzung manifestierten die Unternehmen in Beteiligungen an den künftigen Partnern: Die Regionalwert AG wird Mitglied der BEGS, Stadtwerke und BEGS erwerben Regionalwert-Aktien.

Diesem auch symbolischen Schritt sollen schon bald weitere konkrete Schritte folgen.  Die mittlerweile 25 Partnerbetriebe der Regionalwert AG Freiburg aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Gastronomie, Handel und Dienstleistung haben alle Bedarf an regenerativ und regional erzeugtem Strom, In einem Zukunftsszenario wird der gesamte Bedarf und die Erzeugung des Stroms im Netzwerk der Regionalwert AG organisiert.

Aber auch die 750 Aktionäre der Regionalwert AG sind potenzielle Kunden der Stadtwerke, können der BEGS beitreten oder beispielsweise der BEGS Dachflächen für Photovoltaik-Anlagen bereitstellen. Umgekehrt können auch die gut 400 BEGS-Mitglieder Aktien der Regionalwert AG erwerben oder können Landwirte, Dienstleistungsbetriebe , Verarbeitungs- oder Vertriebsunternehmen landwirtschaftlicher Produkte aus der Region, Teil des Regionalwert-Netzwerkes werden.

„Die kleinbäuerliche Landwirtschaft prägt Kultur und Landschaftsbild in der Region. Als regionales und regeneratives Stadtwerk und als Bürger-Energiegenossenschaft setzen auch wir darauf, nachhaltig und sensibel in der Region zu produzieren“, sagt Jochen Fischer, Stadtwerke-Geschäftsfüher und Vorstand Finanzen der BEGS. „Wir setzen in der Region auf Eigenverantwortung, auf durchgängig ökologische Lösungen und auf Teilhabe der Bevölkerung.“

Dabei geht es längst nicht nur um idealistische Vorstellungen, sondern um ganz konkrete Geschäftsmodelle. So zielt die aktuelle Aktienausgabe der Regionalwert AG darauf, eine regionale Bio-Küche zu bauen, um mit Produkten aus der Region Kindergärten, Schul-Mensen und Seniorenwohnanlagen mit gutem Essen zu versorgen. Und die BEGS setzt gerade einige interessante Contracting-Projekte um, bei denen Photivoltaik-Anlagen auf Gebäuden und privaten respektive gewerblichen Dachflächen Strom für den Eigenverbrauch produzieren. Die aktuellen Projekte, da war sich der Technische Vorstand der BEGS, Johann A. Ruppert, mit den Kollegen der Partnerunter-nehmen einig, bieten Raum für weitere Entwicklungsfelder im Bereich der regenerativ-en Erzeugung, der Energiespeicherung und der E-Mobilität. „Wir freuen uns auf aktive Mitstreiter, Teilhaber, Aktionäre, Mitglieder und neue Kunden“, so Johann A. Ruppert. Das sieht auch der Aufsichtsratsvorsitzende der BEGS, Herbert Stiefvater, so: „Als Forst-direktor habe ich in den letzten Jahrzehnten stets proklamiert, wie wichtig der Nach-haltigkeitsgedanke, die regionale Wertschöpfung und der Klimaschutz vor Ort ist. Heute bin ich dankbar für zukunftsgerichtete und regionale Unternehmen und Organisations-formen wie die Regionalwert AG, die Stadtwerke MüllheimStaufen oder die Bürger-Energie Südbaden.“